
Blog
Künstliche Intelligenz in der Medizin: Wer haftet, wenn Patienten ein Schaden durch KI entsteht?
Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) krempelt derzeit ganze Branchen um und eröffnet auch im Gesundheitswesen neue Möglichkeiten: Mediziner erhalten durch die schnelle Analyse großer Datenmengen Unterstützung bei komplexen Diagnosen und können (fast in Echtzeit) passgenaue personalisierte Behandlungspläne erstellen. Der verbesserten Effizienz stehen aber auch Nachteile gegenüber. Vor allem, wenn es um Haftungsfragen geht. Dabei […]
Schmerzensgeld bei schwerstem Geburtsschaden mit erhaltenen kognitiven Fähigkeiten
Es war ein besonders tragischer Fall, mit dem sich das Oberlandesgericht (OLG) Hamburg vor Kurzem beschäftigen musste. Im Raum stand die Frage, inwieweit das (nicht) medizinische Personal eines Krankenhauses bei einer Geburt gegen medizinische Standards verstoßen hat. Und wie der Klinikträger für die schweren Schäden des Kindes haften muss. Im konkreten Fall verlangte die Mutter […]
Umfang der Risiko-Aufklärung bei Vorerkrankung eines Patienten
Zunächst sieht alles nach einem Standard-Fall aus: Wegen eines fortgeschrittenen Morbus Dupuytren unterzieht sich ein Mann einer Operation an der Hand. Bei dieser Krankheit kommt es zu pathologischen Veränderungen des Bindegewebes an der Hand, oft bilden sich tastbare Knoten und Verdickungen, die sich zusammenziehen. In der Folge verkrümmen sich Finger und lassen sich nicht mehr […]
Unterlassener Hörtest als grober Befundungsfehler
Nachdem sie plötzlich nicht mehr richtig hören kann, sucht eine Frau ihren Hausarzt auf, der sie zu einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) überweist. Die Patientin stellt sich daraufhin in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) vor. Die dort angestellte Fachärztin diagnostiziert eine Tubenbelüftungsstörung, veranlasst aber keine weiteren Maßnahmen. Insbesondere führt sie keinen Hörtest durch. Wenige Tage später verschlechtert sich […]
Duschen ohne Aufsicht – Haftung der Klinik für Suizid eines Patienten?
Nach einem gescheiterten Suizidversuch begibt sich ein Mann, der selbst in der Psychiatrie arbeitet und die dortigen Abläufe kennt, in stationäre Behandlung. Der Arzt, der vor seiner Aufnahme ein Gespräch mit dem Patienten führt, hält fest, dass dieser immer wieder andrängende Suizidgedanken äußere und sich gedanklich mit konkreten Suizidplanungen beschäftige. Auch könne sich der Mann […]
Aufklärungsfehler: 25 000 Euro Schmerzensgeld für anhaltende Beschwerden nach Brustvergrößerung
Brustvergrößerungen gehören nach Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie zu den beliebtesten kosmetischen Operationen in Deutschland. Nur Lidstraffungen werden noch häufiger durchgeführt. Doch auch wenn solche Eingriffe inzwischen Routine sind, können, wie bei jeder Behandlung, (schwere) Komplikationen auftreten, über die der Arzt im Vorfeld aufzuklären hat. Tut er das nicht, ist selbst ein fehlerfreier […]
Berücksichtigung Vorschäden bei Schmerzensgeld wegen Behandlungsfehler
Eine Frau trägt nach einem schweren Verkehrsunfall massive Verletzungen an ihrem rechten Arm davon. Um eine Amputation zu vermeiden, muss die Patientin binnen weniger Wochen sechsmal operiert werden. Da die Ärzte die ersten Bilder des verletzten Armes nicht richtig interpretieren, erkennen sie allerdings nicht, dass es in den Gefäßen der Frau Engstellen gibt. Aus diesem […]
Bösartigen Tumor zu spät erkannt: Wann haftet der Arzt?
Der langjährige Patient einer Hautarztpraxis stellt sich zwischen seinen turnusmäßigen Hautkrebs-Screenings bei einer Ärztin vor und bittet um die Untersuchung eines Leberflecks am Bauch. Die Dermatologin kommt dieser Bitte nach und befindet, dass der Fleck am ehesten ein (thrombosiertes) Blutschwämmchen ist. Sie ordnet jedoch eine Kontrolluntersuchung in drei Monaten an. Nicht jede Fehldiagnose ist vorwerfbar […]
Schwierige natürliche Geburt versus Wunschkaiserschnitt: Wann liegt ein Behandlungsfehler vor?
Weil sie die Entbindung ihres ersten Kindes aufgrund eines durch das Medikament Cytotec ausgelösten Wehensturms als traumatisch erlebt hat, wünscht sich eine Schwangere für ihr zweites Kind eine natürliche Geburt. Ihr Arzt vermerkt daher im Arztbrief den Wunsch auf „Anstrebung des Spontanpartus“. Nach der jüngsten Untersuchung bestünde keine Indikation für einen Kaiserschnitt. Man empfehle aber […]
Erblindung eines Kindes nach Frühgeburt: So haftet der Arzt
Wenn ein Baby bereits in der 25. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt, hat es zwar gute Überlebenschancen. Dennoch bestehen nach wie vor erhebliche Gesundheitsrisiken für den Säugling, auch und gerade im Bereich der Augen. Diese verwirklichten sich auch ein einem Fall, den vor Kurzem der Bundesgerichtshof (BGH) zu entscheiden hatte. In der konkreten Konstellation hatte eine […]