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Veraltete Software: Ärztin haftet wegen mangelhafter Dokumentation
Lassen sich nachträgliche Änderungen in der ärztlichen Dokumentation technisch nicht kenntlich machen, sind die Aufzeichnungen so gut wie wertlos – und erleichtern es dem Patienten, Schadenersatzansprüche durchzusetzen. Wer plötzlich Sehstörungen hat, ist zu Recht beunruhigt und sollte zeitnah einen Arzt aufsuchen. Das tat auch der Patient, dessen Fall vor Kurzem den Bundesgerichtshof (BGH) beschäftigte. Er […]
Bewertungsportale: Diffamierende Äußerungen über den Arzt können bis zu 250 000 Euro kosten
Sie erfand kriminelle Machenschaften und verunglimpfte ihren Zahnarzt online: Nun verurteilte ein Gericht die Patientin zum Schweigen. Andernfalls muss sie ein horrendes Ordnungsgeld zahlen – oder sogar ins Gefängnis. Der Frust muss groß gewesen sein, nachdem sich eine Frau beim Zahnarzt vorgestellt und vergebens nach einer Wurzelbehandlung, einer Krone und einer Parodontitis-Behandlung verlangte. Denn der […]
Tod nach Wunschkaiserschnitt – keine Klinikhaftung
Eine Frau stirbt während der Geburt, ihr Witwer verklagt das Krankenhaus – u.a., weil die diensthabende Oberärztin sich nicht allein um seine Frau, sondern auch um eine andere Gebärende gekümmert hat. Anders als die Vorinstanz verneinte der BGH nun eine Haftung der Klinik. Was das Urteil bedeutet. Eine Frau kommt mit Wehen ins Krankenhaus. Einer […]
Krankenschwester schlampt: 225 000 Euro Schmerzensgeld
Haften Kliniken nur für ärztliche Behandlungsfehler? Oder müssen sie auch dafür geradestehen, wenn das Pflegepersonal schlecht arbeitet? Das OLG München vertritt hierzu eine klare Linie. Gerade auf der Intensivstation sind fest definierte Prozesse wichtig, um eine optimale Versorgung aller Patienten sicherzustellen. Denn schon vermeintlich kleine Versäumnisse können lebensbedrohlich werden. Das zeigt einmal mehr ein Fall, […]
Weisheitszahn-OP: Wo endet die Aufklärungspflicht des Zahnarztes?
Ist die Extraktion eines Weisheitszahnes ein Fall für den Kieferchirurgen? Welche Risiken ergeben sich, wenn ein einfacher Zahnarzt die OP durchführt? Und wie muss der Doktor den Patienten in diesem Fall aufklären? Das OLG Dresden vertritt hierzu eine eindeutige Linie Die Frage, wie weit die Aufklärungspflicht eines Arztes reicht, ist immer wieder Gegenstand von gerichtlichen […]
Alptraum Krankenhauskeim: Wer muss was beweisen?
Wer sich bei einem Klinikaufenthalt mit einem multiresistenten Keim infiziert, für den beginnt oft eine lange Leidensgeschichte. Schadenersatz gibt es aber nur, wenn der Patient eindeutige Hygiene-Verstöße nachweisen kann. Bakterien, die nicht mehr auf Antibiotika ansprechen bedeuten für Patienten ein erhebliches Risiko. Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) schätzen, dass sich allein ein Deutschland Jahr für Jahr […]
800.000 Euro Schmerzensgeld für 14-jährigen Patienten
Von „amerikanischen Verhältnissen“ ist das Arzthaftungsrecht hierzulande zwar noch weit entfernt. Nun allerdings hat das OLG Oldenburg dem Opfer eines Behandlungsfehlers einen – für deutsche Verhältnisse – absoluten Rekordbetrag zugesprochen. Schmerzensgeld hat im deutschen Recht zwei unterschiedliche Funktionen: Zum einen soll es den Geschädigten eine gewisse Genugtuung dafür verschaffen, dass der Täter für seine Verfehlung […]
75.000 Euro Schmerzensgeld: Aufklärung auch über alternative Therapien
Ist ein operativer Eingriff nur relativ indiziert, muss der Arzt bei der Aufklärung nicht nur über den operativen Eingriff aufklären, sondern auch über Alternativen zur geplanten Operation. Weil bei einer relativen Indikation die Operation gerade nicht das letzte Mittel ist, verletzt eine unterlassene Aufklärung die Aufklärungspflicht des Arztes. Das OLG Hamm sprach dem Kläger ein […]
Wrongful birth: Arzt klärt nicht über Risiko einer Behinderung des ungeborenen Kindes auf
Wenn Ärzte eine werdende Mutter nicht über das Risiko einer schweren Behinderung ihres Kindes hinweisen, obwohl die bildgebende Diagnostik einen solchen Hinweist zulässt, sind Ärzte schadenersatzpflichtig, wenn die Mutter das Kind sonst nicht bekommen hätte. Das OLG Karlsruhe hat der Mutter 20.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen, sowie die Übernahme der Mehrkosten für die aufwendige Pflege des […]
Ärzte haften auch, wenn sie unsinnige Patientenwünsche erfüllen
Beharrt ein Patient auf einer Behandlung, die medizinisch nicht vertretbar ist, muss der der Arzt mehr tun, als nur seine Bedenken vorzubringen. Bleibt der Patient bei seinem Wunsch, muss der Mediziner die Behandlung verweigern – andernfalls steht dem Patienten Schadenersatz zu. Mein Körper gehört mir. Gemäß dieser These verlangte eine 50-jährigen Frau aus Herne von […]